Zürich ZH: Neue Leiterin (43) des Gefängnisses Zürich West zieht erste Bilanz

Am 1. März 2025 hat Barbara Gisler die Leitung des Gefängnisses Zürich West (GZW) übernommen.

An einer Medienkonferenz zog Gisler eine erste Bilanz – und erklärte, wie sie den komplexen Betrieb im grössten Gefängnis für Vorläufige Festnahme und Untersuchungshaft im Kanton Zürich weiterentwickeln will.


Barbara Gisler, Leiterin des Gefängnisses

Das GZW gehört mit seinen insgesamt 241 Plätzen zu den grössten und modernsten Gefängnissen für Vorläufige Festnahme und Untersuchungshaft in der Schweiz. Diesen Betrieb zu führen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die Barbara Gisler (43) vor rund drei Monaten übernommen hat.

Gisler bringt fast 20 Jahre Führungserfahrung in unterschiedlichen Institutionen mit. Sie war stellvertretende Geschäftsführerin eines Lehrbetriebsverbunds und Prüfungsexpertin. Sie hat das Lehrdiplom für Primar- und Sekundarstufe und einen Master in Bildungsmanagement. Ab 2017 hat sie Leitungsfunktionen in stationären Einrichtungen für Kinder und Jugendliche übernommen. Daher kennt sie die Führung von 24-Stunden-Betrieben, die Arbeit mit Personen in anspruchsvollen Lebenssituationen und den Auftrag der Wiedereingliederung.

In ihrem bisherigen Berufsleben arbeitete Barbara Gisler mit diversen kantonalen und kommunalen Behörden zusammen, wodurch ihr Abläufe und Prozesse der Verwaltung vertraut sind. „Wir sind überzeugt, dass Barbara Gisler mit ihrer langjährigen Führungserfahrung die richtige Person ist, den gut funktionierenden Pionierbetrieb GZW in einen hochprofessionellen Regelbetrieb mit 2 unterschiedlichen Haftformen, der Vorläufigen Festnahme und den der Untersuchungshaft, weiterzuentwickeln“, sagte Nathalie Dorn, Direktorin der Untersuchungsgefängnisse Zürich (UGZ), zu denen neben dem GZW noch sechs weitere Institutionen gehören.

Im Jahr 2022 haben die Untersuchungsgefängnisse Zürich (UGZ) mit der Eröffnung des GZW den Auftrag der Vorläufigen Festnahme übernommen, der zuvor von der Kantonspolizei durchgeführt wurde. Dieser Auftrag unterscheidet sich deutlich von dem in der Untersuchungshaft. Die Vorläufige Festnahme im GZW verzeichnet rund 12’000 Eintritte pro Jahr, das sind bis zu 40 Neuaufnahmen pro Tag. Verhaftete Personen treten rund um die Uhr ein – während 24 Stunden, an sieben Tagen pro Woche. Über 200 Mitarbeitende sorgen im gesamten GZW für einen möglichst reibungslosen Ablauf in diesem komplexen und schnelllebigen Betrieb.

Barbara Gisler selbst zieht nach 100 Tagen eine positive erste Bilanz: „Besonders beeindruckt haben mich die hohe Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden – aber auch die Fülle an Ideen und das enorme Wissen, das im Betrieb vorhanden ist.“

Ihr längerfristiges Ziel für das GZW umschreibt sie so: „Ich möchte ein Gefängnis, das nicht nur betriebliche Sicherheit und die Umsetzung der Hauptaufträge garantiert, sondern menschlich stark, strukturell klar und zukunftsgerichtet aufgestellt ist. Ein Ort, an dem Mitarbeitende gerne arbeiten, weil sie sich gehört, gefördert und ernst genommen fühlen – und an dem Werte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern im Alltag spürbar gelebt werden. Kurz: Ein moderner Justizvollzug mit Haltung, Herz und Richtung.“

 

Quelle: Justizvollzug Zürich
Bildquellen: Bild 1: => Baudirektion Till Forrer; Bild 2: => JuWe Tom Davis

MEHR LESEN