Wetter: Farbenfroher Herbsttag
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Trüb und farblos? Mitnichten!
Der heutige Tag zeigte den Herbst von seiner leuchtendsten Seite: Regenbögen, Glorien und Herbstblätter im Sonnenschein.
Rückseitenwetter
In der vergangenen Nacht zog eine schwache Kaltfront über die Schweiz hinweg. Sie brachte verbreitet schwache, lokal mässige Niederschläge. Die Schneefallgrenze sank bis gegen 1700 Meter herab. Für Polarluft Mitte November nicht wirklich tief. Auf der Rückseite dieser Front bildeten sich in der instabilen Luft heute Morgen vereinzelt Schauer. Diese wurden durch den tiefen Sonnenstand optimal in Szene gesetzt, wie die folgenden Bilder zeigen.
Wie Regenbögen entstehen
Regenbögen entstehen, wenn die Sonnenstrahlen auf Regentropfen treffen. Beim Übergang von Luft zu Wasser wird das Licht gebrochen und auf der Rückseite des Tropfens reflektiert. Durch Dispersion teilt sich das Licht schliesslich in die verschiedenen Spektralfarben auf. Bei intensiven Ereignissen entsteht dank zweifacher Reflexion neben dem Hauptbogen ein weniger intensiver, breiterer Nebenbogen. Das dunkle Band dazwischen nennten man „Alexanders dunkles Band“, nach dem griechischen Gelehrten Alexander von Aphrodisias, der die Regenbögen ausführlich beschrieb. Das dunkle Band entsteht, weil aus diesem Bereich weniger Licht zum Betrachter ankommt. Das Licht wurde in andere Richtungen reflektiert.
Glorien
Die Feuchtigkeit aus der Nacht begünstigte in den Morgenstunden auch die Bildung von flachem Nebel. Wenn man mit dem Rücken zur Sonne in den darunterliegenden Nebel blickte, konnte man heute ein weiteres optisches Phänomen beobachten: eine Glorie. Sie entsteht durch Rückstreuung und Beugung des Lichts an Nebeltröpfchen. Je einheitlicher die Tropfengrösse, desto farbenprächtiger das Phänomen. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Farbenfrohe Herbstblätter
Zu guter Letzt konnte man sich heute vielerorts der farbenfrohen Herbstblätter im Sonnenlicht erfreuen. Die Blätter passen die Photosynthese dem Sonnenlicht und den Temperaturen an: Je weniger Sonnenlicht und je kälter, desto weniger „grün“. Der grüne Farbstoff nennt sich Chlorophyll. Die Pflanzen bauen das Chlorophyll ab und lagern es bis zum Frühjahr in Wurzeln, Ästen und Stamm ein. In der Folge kommen gelbe, rote und orangefarbene Farbpigmente hervor.
Zeitraffer von heute am Flughafen Zürich, vom Operations Center aus Richtung Norden. Man erkennt schön das Entstehen und wieder Zusammenfallen der Quellwolken. Diese waren auf Grund kleiner Inversionen «gedeckelt» und konnten entsprechend kaum in die Höhe wachsen. (Zeitraffer: Andreas Stutz)
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Meteomeldungen/App