Schweiz: Studie warnt vor Anstieg der Wirtschaftskriminalität durch Cyberbetrug

Cyberkriminalität wird zum dominanten Risiko für Schweizer Unternehmen.

Mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten einen deutlichen Anstieg der Wirtschaftskriminalität.

Cyberkriminalität verdrängt klassische Delikte

Haupttreiber ist die Cyberkriminalität. Das zeigt eine neue Studie der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit der Association of Certified Fraud Examiners (ACFE) Switzerland Chapter.

Wirtschaftskriminalität stellt für Schweizer Unternehmen eine erhebliche und wachsende Herausforderung dar. Während klassische Delikte wie Betrug, Veruntreuung und Korruption weiterhin präsent sind, hat sich Cyberkriminalität zum grössten Wachstumsbereich entwickelt – mit höheren Zuwachsraten als Betrug und Geldwäscherei zusammen.

Besonders alarmierend: Über 80 Prozent der befragten Expertinnen und Experten gehen von stark steigenden Wirtschaftsdelikten in den nächsten zwölf Monaten aus. […]

Künstliche Intelligenz: Fluch und Chance zugleich

Die Erwartung, dass Künstliche Intelligenz (KI) eine wertvolle Unterstützung zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität darstellt, wird nur teilweise bestätigt.

KI gilt als zweischneidiges Schwert: Einerseits erkennen viele Unternehmen die Gefahren, etwa durch die Erzeugung falscher Personenprofile oder manipulierte Zahlungsbelege. Rund 67 Prozent stufen das Risiko von KI-Betrugsversuchen als hoch ein – nur 28 Prozent als gering.

Andererseits sehen 45 Prozent der Befragten in der Nutzung von KI eine Chance, Risiken zu minimieren und Delikte schneller aufzudecken. Über 40 Prozent der Unternehmen wurden bereits Opfer von KI-induzierten Betrugsversuchen.

Viele Firmen schlecht vorbereitet

Rund die Hälfte der Unternehmen betreibt keine systematische Risikoerfassung in Bezug auf Wirtschaftskriminalität. «Bei jedem zweiten Unternehmen fehlt es an Wissen über bestehende und neue Risiken», so Susanne Grau.

Zur Studie

Die Studie «Entwicklung der Wirtschaftskriminalität in der Schweiz» basiert auf 64 vollständigen Datensätzen von erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten. Sie wurde von der Hochschule Luzern zusammen mit der Association of Certified Fraud Examiners (ACFE) Switzerland Chapter durchgeführt. Die Ausschöpfungsrate lag bei 18 Prozent (350 Zugriffe). 89 Prozent der Antworten erfolgten auf Deutsch.

 

Quelle: Hochschule Luzern
Bildquelle: TippaPatt/Shutterstock.com

Publireportagen

MEHR LESEN