Kanton Zürich: Auszeichnung für die Mediationsstelle der Jugendstrafrechtspflege
Die Stelle für Mediation im Jugendstrafverfahren des Kantons Zürich hat den diesjährigen Mediationspreis der Fédération Suisse Médiation FSM gewonnen.
Die Auszeichnung würdigt, wie die Zürcher Stelle die Mediation im Jugendstrafverfahren verankert hat – als Ergänzung zur herkömmlichen Strafjustiz.
Die Fédération Suisse Médiation FSM ehrt mit ihrem Mediationspreis jedes Jahr Institutionen und Unternehmen, die sich für die Verbreitung und Anerkennung der Mediation einsetzen und diese in der Praxis erfolgreich umsetzen. Die Auszeichnung 2024 erhielt die Stelle für Mediation im Jungendstrafverfahren des Kantons Zürich.
Mit der Mediation biete die Stelle ein Verfahren der Konfliktbewältigung ausserhalb des förmlichen Strafverfahrens an. Opfer und Täter würden in die Lage versetzt, sich mit dem Vorgefallenen auseinanderzusetzen und gemeinsam eine Form der Wiedergutmachung auszuhandeln, begründete die Jury ihre Entscheidung. Die Laudatio würdigte die Mediationsstelle für ihre Professionalität und verwies auf das steigende Auftragsvolumen und den damit verbundenen Grad der Anerkennung. Die Jury bezeichnete die Zürcher Mediationsstelle als nachahmenswertes Vorbild für andere Kantone.
Die Mediationsstelle teilt sich den ersten Preis mit den Akteurinnen und Akteuren, die sich im Kanton Genf erfolgreich für ein Mediationsgesetz eingesetzt hatten.
Stelle für Mediation im Jugendstrafverfahren des Kantons Zürich
Die Zürcher Mediationsstelle im Jugendstrafverfahren bearbeitete im Jahr 2023 mit drei Fachpersonen 215 Fälle. 171 Verfahren konnten mit einer Mediation erfolgreich abgeschlossen werden.
Neben ihrer Alltagsarbeit unterstützt die Stelle andere Kantone bei der Umsetzung und Etablierung von Mediationsverfahren in Jugendstrafsachen. Ausserdem bringt sie bei einem aktuellen Projekt des Kantons Zürich ihr Fachwissen und ihre Erfahrung ein. Dieses Projekt erprobt, wie Mediationen im Erwachsenenstrafrecht eingesetzt werden können.
Innerhalb der Fachstelle ist man dabei, neue Anwendungsbereiche für die Mediation in Jungendstrafbelangen zu entwickeln und zu erproben. Im Zentrum steht die Idee, dass Mediationen nicht nur Strafverfahren sollen ersetzen können. Sie sollen auch als Mittel der Konfliktbewältigung vor, während und nach einem Strafverfahren zur Anwendung kommen können.
Quelle: Kanton Zürich
Bildquelle: Kanton Zürich